GESCHICHTE

Im Jahr 1030 wird Bonames als „Bonemisi“ erstmals urkundlich erwähnt, anlässlich einer Güterschenkung an das Kloster Fulda, ist aber vermutlich deutlich älter. Einige Funde belegen eine Besiedlung bereits in der Jungsteinzeit. An zwei Heeres-Fernstraßen aus der Römerzeit gelegen, wurde jüngst bei Grabungen am Niddaufer eine römische Raststation aus dem zweiten Jahrhundert ausgegraben, die dem Ort vermutlich seinen Namen gab („bona mansio“ = gute Herberge).

Zu Ende des 12. Jahrhunderts, genauer um 1194, wird in den Chroniken ein Ritter Henricus von Bonames geführt, vermutlich einer der ersten Herren der Bonameser Niederungsburg. Zunächst in Besitz des Klosters Fulda wurde die Burg von den Vögten 1367 an die Stadt Frankfurt verkauft. Bonames wurde so zu einer der frühesten Frankfurter Landgemeinden, deren Bürgerinnen und Bürgern rechtlich den Frankfurtern gleichgestellt waren. Von der Burg, die sich im Bereich „Am Burghof“ befand und Mitte des 19. Jahrhunderts auf Abbruch versteigert wurde, waren bis zum Jahr 1993 noch Reste sichtbar, die dann aber leider komplett überbaut wurden.

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts entstanden in Bonames nicht nur mehrere Mühlbetriebe (Walkmühle für das „Bonameser Tuch“, Ölmühle, Kupfermühle, Schleifmühle) an der Nidda, auch der intensive Handel über die Verbindungsstraße zwischen den freien Reichsstädten Frankfurt und Friedberg brachte Wohlstand in den Ort. So wurde ab 1413 der Ort mit einer Ringmauer mit 2 Toren und 13 Türmen befestigt, von denen auch heute noch beeindruckende Reste zu sehen sind. Mittelalterliche Fachwerkgebäude findet man hingegen in Bonames leider nicht mehr, da diese im Schmalkaldischen Krieg samt der Burg 1546 zerstört wurden, der Rest wurde bei einem abermaligen Ortsbrand 1579 vernichtet.

Handzeichnung von Rosette Staedel geb. Willemer (1782-1845)
(Copyright: „Bonames. Die Frankfurter Pforte zur Wetterau“ von Lothar Schlicht, 1974)

Vor allem im 16. und 17. Jahrhundert entstanden die auch heute noch erhaltenen Fachwerkschätzchen des großräumig unter Denkmalschutz stehenden Alt-Bonameser Ortskerns. Um 1549 entstand das Fachwerkhaus „Einhorn“, seit über 400 Jahren als Wirtshaus genutzt. Im späten 16. Jahrhundert entstand direkt an der spätgotischen Ortsmauer die Zehntscheune. Ab 1642 wurde die evangelische Kirche nach dem Vorbild der Frankfurter Katharinenkirche als frühbarocke Saalkirche mit bemalter Empore errichtet. Sehenswert ist auch direkt gegenüber die Goldene Gerste, ein repräsentatives barockes Wohnhaus mit Gasthof und Wirtschaftsgebäuden aus dem Jahr 1615 (1722 und 1747 erweitert), und natürlich das ab 1827 nach Entwürfen des klassizistischen Baumeisters Rudolf Burnitz erbaute Metzler ́sche Palais, in dem der aus dem frühen 15. Jahrhundert stammende Junkerturm der Bonameser Ortsbefestigung gleich integriert wurde.

Historische Karte Bonames Ortskern
„Districts-Blätter über den Flecken Bonames, 1822 und 1823“ von Geometer Heinrich Kutt
(Copyright: Nutzungsgenehmigung Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main, Ortsberingplan Bonames, Flurbuch Bonames (35 Districts-Blätter) von Heinrich Kutt aufgenommen)

Ab 1850 erhielt Bonames mit dem Bau der Main-Weser-Bahn einen eigenen Bahnhof (jetzt an der Station Frankfurter Berg). Ab 1910 erfolgte die Eingemeindung von Bonames nach Frankfurt, zur verkehrlichen Erschließung diente seit dem gleichen Jahr eine elektrische Straßenbahnlinie zwischen Frankfurt und Bad Homburg mit festem Halt in Bonames. Im zweiten Weltkrieg blieb Bonames weitgehend unbeschädigt, so dass ab 1951 in den Niddawiesen der von den US-Amerikanern betriebene Militär-Flugplatz entstand. Der Flugplatz war bis 1992 in Betrieb und wird seit 2003/04 zu einem Natur- und Freizeitgelände umgestaltet. Auch die Renaturierung der Nidda seit 2010 am Nordpark trägt ihren Teil zum naturnahen Image von Bonames bei.

„Bonames 1894“ von Peter Becker, 1828-1904
(Copyright: Kopie der Zeichnung, ehemalige „Wiemer’sche Mühle“ von Manfred Häger)